PRESSEINFORMATION - OVB Ausgabe vom 10. Oktober 2023
von Korbinian Sautter
Oberaudorf - Die Erleichterung ist bei der Oberaudorfer Gemeindeverwaltung einen Tag nach dem Bürgerentscheid zu spüren. Denn die Planungen der vergangenen drei Jahre rund um den Bau am Gschwendtner Feld waren nun nicht umsonst.
1989 Oberaudorfer stimmten für das Ratsbegehren, das mit einer Mehrheit von 65,2 Prozent angenommen wurde.
Ein Ergebnis, das der Oberaudorfer Geschäftsleiter Florian Seebacher in dieser Deutlichkeit gar nicht erwartet hätte. "Das hat mich schon überrascht. Ich dachte eigentlich, dass es am Ende auf die Stichfrage hinauslaufen wird", meint er. Doch nachdem das Bürgerbegehren gegen die Nutzung der Wiese nur 989 Befürworter bei 1616 Gegenstimmen fand, kam es auf die Entscheidungsfrage gar nicht mehr an. Auch hier hätte sich das Ratsbegehren mit einer Mehrheit von circa zwei Dritteln durchgesetzt. Insgesamt stimmten 70,6 Prozent aller 4325 Wahlberechtigten über die Nahversorgung am Gschwendtner Feld ab.
Da der Bürgerentscheid erst nach den Stimmen für Land- und Bezirkstag ausgezählt wurde, dauerte die Auswertung bis in die frühen Morgenstunden des 9. Oktober. "Um zwei Uhr morgens gingen die Ergebnisse beim Wahlleiter ein und um sieben Uhr wurde noch mal alles überprüft", meinte Geschäftsleiter Seebacher, der sich für die lange und gute Arbeit aller Wahlhelfer bedankte.
Die Zusage der Einwohner für den Bau eines Super- und Drogeriemarktes freut auch den zukünftigen Edeka-Betreiber Andreas Prechtl. "Wir bedanken uns für das Vertrauen der Oberaudorfer bei dieser demokratischen Entscheidung", sagt der Geschäftsführer. Er hofft, dass nach einer "sehr emotional" geführten Debatte nun Ruhe in Oberaudorf einkehrt und möchte in diesem Sinne auch den Kritikern die Hand reichen.
Die Bürgerinitiative "Für ein lebendiges Audorf" nimmt das Ergebnis des Bürgerentscheides mit Badauern zur Kenntnis."Wir bedanken uns bei allen Bürgerinnen und Bürgern, die bei dieser wichtigen Fragestellung von ihrem demokratischen Entscheidungsrecht Gebrauch gemacht und abgestimmt haben", heißt es in einer Stellungnahme der Sprecher. Diese hoffen, dass Oberaudorf auch in Zukunft ein lebendiges Dorf mit funktionierendem Einzelhandel sein wird. "Wir werden die zukünftige Entwicklung vor Ort weiterhin mit Wachsamkeit und großem Interesse beobachten", kündigt die Initiative an.
Mit dem Bekenntnis zum Ratsbegehren kann die Gemeinderverwaltung nun an der Stelle weitemachen, an der sie im April aufgehört hat. "In der kommenden Gemeinderatssitzung muss das Ergebnis noch bestätigt werden", meint Seebacher. Dann können die Planungen wieder aufgenommen werden.
Auch wenn es dementsprechend noch dauern wird, bis der Super- und Drogeriemarkt wirklich auf dem Feld stehen, ist nun eines sicher: Vonseiten der Oberaudorfer wird den Plänen des Gemeinderates nun erst einmal nichts mehr im Weg stehen.